Privatsphäre-Einstellung

Wir verwenden auf dieser Website Cookies, die für den Betrieb der Website notwendig sind und deshalb auch nicht abgewählt werden können. Wenn Sie wissen möchten, welche Cookies das sind, finden Sie diese einzeln im Datenschutz aufgelistet. Unsere Webseite nutzt weiterhin externe Komponenten (YouTube-Videos, Google-Map, Google Analytics), die ebenfalls Cookies setzen. Durch das Laden externer Komponenten können Daten über Ihr Verhalten von Dritten gesammelt werden, weshalb wir Ihre Zustimmung benötigen. Ohne Ihre Erlaubnis kann es zu Einschränkungen bei Inhalt und Bedienung kommen. Detaillierte Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Google Translate

Mit Google Translate kann diese Webseite in andere Sprachen übersetzt werden. Wenn Sie eine Sprache auswählen, rufen Sie Inhalte auf Google-Servern ab. Der Webseitenbetreiber hat keinen Einfluss auf die Verarbeitung Ihrer Daten durch Google. Wenn Sie nicht möchten, dass Ihre Daten an Google übermittelt werden, schließen Sie dieses Fenster mit einem Klick auf "X".

Barrierefrei-Menü
Schriftgröße
NormalGroßSehr groß
Kontrast
NormalStark
Bilder
AnzeigenAusblenden
Vorlesen

14. April 2025

Neues Archiv Sonderblatt Nr. 1/2025

„Sally Perel“

(Foto: Stadt Peine) Sally Perel im Juni 2000  beim Besuch der Wallschule
(Foto: Stadt Peine) Sally Perel im Juni 2000
beim Besuch der Wallschule

Das Stadtarchiv Peine veröffentlicht sein Archiv Sonderblatt Nr. 1/2025. Es behandelt den gebürtigen Peiner und Holocaust-Überlebenden Sally Perel.

„Sally Perel wurde am 21. April 1925 auf dem Damm in Peine geboren. Damit wäre er am Ostermontag 2025 100 Jahre alt geworden,“ so Stadtarchivar Dr. Andreas Kulhawy. „Dies nehmen wir zum Anlass eines kurzen Portraits vor dem Hintergrund seiner Erinnerungen und der wenigen Unterlagen, die sich zu seiner Familie im Stadtarchiv erhalten haben.“

Perel verbrachte die schönsten Jahre seiner Kindheit in Peine wie er immer wieder betonte. Die ersten Schuljahre absolvierte er an der Wallschule, die seit 2022 seinen Namen trägt. Nach Beginn des menschenverachtenden Hitlerregimes war jedoch leider auch Perels Familie dessen Terror ausgesetzt. Schon bald entschloss sich die Familie zur Flucht ins polnische Lodz.

Jedoch auch dort erreichte die Familie der Aggressionsdrang des Naziregimes, das nach Beginn des Zweiten Weltkriegs zuerst Polen eroberte und dort mit dem millionenfachen Mord an den europäischen Juden begann. Sally flüchtete zusammen mit seinem älteren Bruder Isaak weiter in die Sowjetunion, aber auch diese wurde von der Deutschen Wehrmacht überfallen. Sally wurde von Deutschen gefangen genommen.

„Nun nahm eine ebenso furchtbare wie absurde Geschichte ihren Lauf“, so Kulhawy. Bei einem Verhör durch Wehrmachtsangehörige gab sich Perel in panischer Todesangst als sogenannter „Volksdeutscher“ aus, der leider alle seine Papiere verloren habe. Als Namen nannte er „Josef Perjell“. Man glaubte ihm und angesichts seiner mittlerweile erworbenen Russischkenntnisse wurde er als Dolmetscher einer Wehrmachtseinheit angenommen.

Ständige Angst vor Entdeckung und Tod begleitete Perel von nun an ununterbrochen. Unablässig war er hin und her gerissen zwischen dem Juden Salomon und seiner Rolle des deutschen Hitlerjungen „Jupp“. Rückschauend wunderte sich Perel, bei alldem nicht den Verstand verloren zu haben. Doch es wurde noch absurder! Als Minderjähriger durfte Perel nach damaligem Recht noch nicht in den Fronteinsatz. Daher wurde er „heim ins Reich“ beordert und in eine Braunschweiger Eliteschule der Hitlerjugend gegeben. Den Mitschülern wurde er gar als „Muster-Arier“ vorgeführt.

Das Kriegsende überlebte Perel dann im „Volkssturm“. Auf der Suche nach seiner Familie kehrte er zunächst nach Peine zurück. Leider musste er dann erfahren, dass seine Eltern und seine Schwester von Deutschen ermordet worden waren. Nur seine Brüder hatten überlebt. 1948 ging Perel dann wie sie nach Israel.

Weitere aufschlussreiche Details sind nachzulesen im aktuellen Sonderblatt des Stadtarchivs, das ab sofort im Download unter https://www.peine.de/de/rathaus/stadtportraet/stadtarchiv/ sowie in folgenden Einrichtungen kostenlos erhältlich ist:

Hier erhalten Sie das Archiv Sonderblatt Nr. 1/2025 als PDF-Datei zum Download.
Titelseite 'Ich war Hitlerjunge Salomon'
Titelseite 'Ich war Hitlerjunge Salomon'