Kaufverträge für Hertiebrache unterzeichnet

Unmittelbar vor Weihnachten konnte Bürgermeister Michael Kessler für die Stadt den Kaufvertrag der Eigentumsanteile der in Insolvenz befindlichen HIDD - hierzu gehören die Eigentumsanteile des ehemaligen Hertiekaufhauses und des angrenzenden Parkhauses - unterschreiben. Damit wird die Stadt Peine in naher Zukunft Eigentümerin von rd 98 % der Hertie-Brache.

Das Immobiliengeschäft wurde mittels Eilentscheidung des Bürgermeisters und des Herrn Stellvertretenden Bürgermeisters Gerhard Brendecke ermöglicht, da der ganze Prozess dorthin extrem sensibel war und immer wieder die Gefahr bestand, aus dem Rennen geworfen zu werden.

Nachdem es gelungen war, die in den Niederlande erklärte Insolvenz nach Deutschland zu ziehen (nur für den Standort Peine), hatte die Verwaltung den ohnehin schon bestehenden Kontakt zum neuen Insolvenzverwalter intensiviert und die Verhandlung zu Ende geführt.

In den monatelangen Gesprächen und Verhandlungen hatte die Stadt einen Zeitpunkt herausgefiltert, den sie für sehr günstig hielt, um ein Angebot abzugeben, dessen Höhe naturgemäß das Risiko beinhaltete, nicht akzeptiert zu werden.

„Wir waren uns allerdings sicher“, so Bürgermeister Kessler, „mit dieser Summe keinesfalls zuviel geboten zu haben“.
Dass es gelungen ist, dann noch die eigenen Zahlungsansprüche von der Summe abzuziehen, ist eine besondere Leistung.
In diesem Zusammenhang dankte er Frau Ulrike Laudien, deren konsequente und stringente Arbeit zu diesem Erfolg erheblich beigetragen hat.
Mit diesem Kaufvertrag wird die Stadt Mehrheitseigentümerin dieser Brache.

In diesem Zusammenhang kann die Stadt Peine aber noch einen weiteren Verhandlungserfolg melden:

Der ca. 43 %tige Anteil des Heddon Fonds (amerikanischer Finanzdienstleister), der ebenfalls in Insolvenz gegangen war, wurde im Sommer diesen Jahres weiterverkauft. Es war dies ein Paketverkauf des Gesamtportfilios dieses Fonds. Zu Heddon gehören in Peine insbesondere die Pavillons und der ehemalige Supermarkt neben Hertie.

Die Verwaltung hat auch hier enge Kontakte zum Insolvenzverwalter aufgebaut und zu einem geeigneten Zeitpunkt gegenüber dem Erwerber ein Angebot für die Peiner Immobilie abgegeben.
Die Stadt einigte sich mit der Beauftragten der Käuferin und hat bereits im Spätsommer einen Anschlusskaufvertrag abgeschlossen, der allerdings erst abgewickelt werden kann, wenn alle Formalien aus dem Ursprungsvertrag mit Heddon erfüllt sind.
Gegenüber dem Verkäufer musste sich die Stadt vertraglich zur uneingeschränkten Geheimhaltung verpflichten.
Im Zusammenhang der aktuellen Entwicklungen erhielt die Stadt nun jedoch eine Freigabe, über das Grundstücksgeschäft grundsätzlich zu informieren, ohne Namen zu nennen.
Die Namen spielen für den Erwerb der Stadt ohnehin eine untergeordnete Rolle.

Mit anderen Worten: Die Stadt wird nach Abwicklung der jetzt geschlossen Verträge im Eigentum von rd. 98 % der Hertiebrache sein. Die verbleibenden 2 % der Eigen-tumsanteile befinden sich am Rande des ehemaligen City Centers und befinden sich überwiegend in der Hand Peiner Geschäftsleute, deren wirtschaftliches Interesse einer Gesamtentwicklung nicht entgegenstehen dürfte.


Statement des Bürgermeisters:

„Ich denke, dass dies ein sehr großer Erfolg ist - die Stadt hat die Handlungsfähigkeit über die Brache wieder hergestellt“.

Ein wenig Pathos in dieser Situation wird erlaubt sein:

„Wir haben für Peine das Herz der Stadt wieder zurück erobert“.

Ich bitte aber zu berücksichtigen, dass aus formalen Gründen bis zur Besitzübergabe des Areals noch einige Zeit verstreichen wird.

Zur weiteren Vorgehensweise hat Bürgermeister Michael Kessler die Abteilung Stadtplanung beauftragt, im 1. Quartal 2013 die Vorbereitungen für einen Investoren-wettbewerb auf der Grundlage des Innenstadtkonzeptes, Kapitel 1 - 3 (8 MB), zu treffen. Diese im Rahmen des ExWoSt-Projektes vom Rat beschlossene Strategie befasst sich in einem eigenen Kapitel mit den Entwicklungsperspektiven des ehemaligen City Centers, Kapitel 4 (10 MB).

Gleichzeitig findet die Vorbereitung für die Festlegung eines Sanierungsgebietes statt und es wird der Antrag auf Städtebauförderungsmittel bei Land und Bund gestellt.