Zum 100. Jahrestag desAttentats von Sarajewo am 28. Juni gibt das Peiner Stadtarchiv den 5. Band seiner Quelleneditionen heraus.
Dieses Mal wurde mit den Feldpostbriefen der bekannten Peiner Familien Ziegler (Amtmann Ziegler) und Heine (Malzfabrik Heine) aus dem Ersten Weltkrieg erneut ein spannendes heimatgeschichtliches Thema aufgegriffen, mit dem die Leiden und Schicksale zweier Familien beleuchtet werden.
August Wilhelm Heine (1875–1947) nahm als Rittmeister einer Versorgungseinheit am Ersten Weltkrieg teil, während seine Frau Luise mit den Kindern in Peine auf ihn wartete. Fritz Ziegler (1897–1918) kam als Abiturient zur Front und stieg bis zum Leutnant der Reserve auf. Beide erlebten die Schrecken der Kämpfe an Ost- und Westfront.
Vor allem Ziegler durchlitt aber auch den Mangel des Krieges, der angesichts der Deutschen Versorgungsprobleme zu Hunger und Krankheiten führte.
Die Familien der beiden Kriegsteilnehmer erlebten unterdessen die Kriegsauswirkungen in der Heimat. Zunächst einmal war dies die steigende Zahl an Verwundeten und Toten in der Stadt Peine. Dann waren es aber auch hier Mangelernährung, Krankheiten und der ständige Kampf um Nahrung, Kleidung, Schuhe und andere Artikel des täglichen Lebens.
Heines Frau Luise, bereits zu Kriegsbeginn Mutter zweier Töchter, brachte 1915 einen Sohn zur Welt. Ihre Sorge um den geliebten Mann ist allgegenwärtig. Minna und Emil Ziegler, ein älteres Ehepaar, bangen unterdessen um ihren einzigen Sohn Fritz, der – gegen Kriegsende schwer verwundet – wenige Wochen nach Abschluss des Waffenstillstands stirbt.
Der von dem Historiker Dr. Andreas Kulhawy, Mitarbeiter des Stadtarchivs, wissenschaftlich eingeleitete und kommentierte Band ist ab dem 28.06.14 erhältlich im Stadtarchiv, im Kreismuseum, sowie in der Buchhandlung Gillmeister und kostet 7,50 Euro. Außerdem kann die Publikation in der Stadtbücherei ausgeliehen werden.
Anmerkung zu den „Quelleneditionen aus dem Stadtarchiv“:
Konzipiert für die Heimatforschung, den Einsatz im Schulunterricht, oder aber einfach zum Lesen und Nachschlagen wurde im Jahr 2005 diese Schriftenreihe mit dem Band „Die Dungelbecker Kriegschronik“ erstmals aufgelegt. 2007 folgten die „Besprechungen beim Kreis-Residenz-Offizier 1947“ und 2010 wurde die „Die Handakte des Handorfer Bauermeisters Giesecke ...“ veröffentlicht und 2012 erschien das „Kriegstagebuch Johann Hr. Fr. Greites“. Nun findet die Reihe mit „Peine im Ersten Weltkrieg“ eine Fortsetzung.
Letzte Aktualisierung: 11.07.14
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