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Rathaus

DIE PEINER EULE - Vom Spottnamen zum Wahrzeichen

Eulenstatue am Eingang zum Stadtpark

In einer anderen Version der Eulensage kommen die Peiner zunächst besser weg - eine in Klammern angefügte Schlussvariante macht den erfreulichen Ausgang der Geschichte allerdings wieder zunichte:

„Vor langer Zeit ließ sich eine Eule auf dem Wartturm der Vorburg nieder und fing an, unter dem Dache ein Nest zu bauen. Mit offenem Munde staunte die Besatzung das Tier an und geriet in Furcht angesichts des unbekannten und furchterregenden Wesens. Man sucht den ungebetenen Gast zu vertreiben, doch umsonst, er kommt immer wieder.

Schließlich legt man Feuer in den Turm, die Eule jedoch fliegt zur Stadt hinüber. Die Peiner aber fürchten sich nicht, nehmen den Fremdling wohlgemut auf und verehren die Eule als einen Schutzgeist.
(Kluge Leute behaupten freilich, auch die Peiner Bürger hätten den sonderbaren Ankömmling durch Feuer vertreiben wollen und dabei die ganze Stadt eingeäschert.)“

Neben den Legenden gibt es einen weiteren Erklärungsversuch, die Eule mit Peine in Verbindung zu bringen:

Da die Burg Peine von tiefen, unwegsamen und tückischen Mooren umgeben gewesen sei, habe man sie allein ihrer düsteren Lage wegen „Ulennest“ genannt. Durch die Vorliebe des Mittelalters, allem etwas Sagenhaftes anzuhängen, könnte daraus die Sage entstanden sein, die dann auch zur Verspottung der Stadt diente.

Eine völlig neue Bedeutung erhielt die Eule während der Hildesheimer Stiftsfehde (1519 - 1523). Mehrmals wurde die Burg Peine belagert und bestürmt, hielt aber allen Eroberungsversuchen stand. Großen Anteil daran soll die Eule gehabt haben, schenkt man denn den Legenden Glauben. Verschiedene Versionen stehen zur Verfügung.

Zum ersten:

Unbemerkt konnte sich eine Gruppe der Belagerer bis an die Burgmauern heranschleichen. Sie richteten Leitern auf und begannen, die Bastion zu ersteigen. Das Glück war ihnen offenbar günstig, denn keiner der Wächter gewahrte das drohende Unheil. Doch plötzlich schraken die Wachposten und auch die Angreifer auf ihren Leitern zusammen, denn ein durchdringender, eigenartiger Schrei ertönte durch die Nacht. Es war der schnarchende Ruf einer Eule, die bei der gefährdeten Stelle in einem alten Geschützrohre brütete. Sie hatte die Geräusche von der Außenseite der Mauer vernommen und ihr Warngeschrei erschallen lassen.

Die Wächter eilten nun herbei, um die Ursache der aufreizenden Eulenrufe zu erkunden. Dabei entdeckten sie die Feinde, die schon beinahe die Mauer erstiegen hatten. Gerade gelang es noch den sofort alarmierten Burginsassen, von oben herab die Angreifer abzuwehren. Die zahlenmäßig überlegenen Verteidiger hatten sich schnell formiert, und die Mitglieder der kleinen Angreiferschar mußten den mißglückten Überrumpelungsversuch aufgeben, wenn sie nicht samt und sonders erschlagen werden wollten. Fluchend und kämpfend zogen sie sich zurück!

So wurde die Burg vor einem schweren Geschick durch die Warnung der Eule bewahrt. Seit jener Zeit lautet der Wahlspruch der Peiner:

„Peine was maket so feste, dat de Ule blev sitten inn Neste!“

Die Angreifer sagten, um ihren Mißerfolg zu entschuldigen: „Da hatt ne Ule säten!“



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