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Rathaus

Berkum- Eine historische Betrachtung

Wappen BerkumDas Dorf Berkum ist eines der kleinsten Dörfer, südwestlich von Peine gelegen. Berchum heißt der Ort in frühen Urkunden von 1134 und 1136.
Es handelt sich in diesen Akten um Landschenkungen der Pfalzgräfin Gertrud, die dem Marien- und späteren Ägidienkloster zu Braunschweig zehn Hufen Land „mit den Leuten beiderlei Geschlechts“ in Berkum übereignet. Kaiser Lothar III. von Süpplingenburg bestätigt zum Schluß mit Handzeichen und Siegel.

Das hildesheimische Ministerialengeschlecht, das sich nach dem Ort nannte, wird von 1173 an bezeugt. Der Historiker Brakebusch nennt in seiner Geschichte des Ortes mehrere Priester in Berkum aus dem 13. Jahrhundert. Im Jahre 1290 wird ein Pleban Ekert bezeugt. Damals, wahrscheinlich aber auch früher, wird demnach Pfarre und Gotteshaus in Berkum bestanden haben. Das Patronatsrecht war zwischen dem Abt des St. Godehardiklosters in Hildesheim und dem Propst des Klosters Wienhausen strittig. Im Jahre 1302 wurde in einem Vergleich festgesetzt, daß es bei Wienhausen bleiben sollte, das schon seit 1244 umfangreichen Landbesitz in Berkum erworben hatte. Zwei Jahre danach übergab Bischof Siegfried von Hildesheim die Kirche dem Kloster. Im Jahre 1679 ging das Patronatsrecht an die Herren von Hammerstein über, die es bis zur Ablösung im 19. Jahrhundert hatten.

Die evangelische Pfarrkirche ist ein kleiner, einschiffiger Bruchsteinbau mit halbrunder Apsis. Die äußere Erscheinung wird durch einen Umbau der Kirche in den Jahren 1835 bis 1838 bestimmt, bei dem jedoch die alten Umfassungsmauern zum größten Teil erhalten geblieben sind. Frühere Wiederherstellungsarbeiten sind aktenmäßig für das Jahr 1748 bezeugt. Einen Anhaltspunkt für das wirkliche Alter des Baus gibt nur der Bau der Apsis. Ihre Ausführung läßt eine Einordnung von Bauten aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts zu. Ob und wie weit Kirchenschiff, dessen Wandstärke etwas geringer ist als die der Apsis, mit ihr zusammengehört, ist bei dem Fehlen jeglicher alten Einzelformen nicht zu entscheiden.

Das rechteckige Kirchenschiff hat drei Achsen mit eingezogener, halbkreisförmiger Apsis. Der Sockelabsatz ist aus Sandsteinquadern gebaut, ebenso die Tür- und Fenstergewände. In der Apsis befinden sich zwei kleine rundbogige Fensteröffnungen nahe der östlichen Schiffswand. Das Gotteshaus liegt auf dem alten Friedhof an der erhöhten Südseite des Dorfes.

Einst war das Gebiet um Berkum Moor- und Heidelandschaft. Die Heide verschwand, weil keine großen Schafherden mehr gehalten wurden. Das Moor wurde zurückgedrängt. Durch den Bau des Mittellandkanals schließlich wurde das Berkumer Bruch vollkommen trocken gelegt.

Text von Jürgen Hodemacher aus dem Buch "Der Landkreis Peine seine Stadt und Dörfer" erschienen im Elm Verlag

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