Zum Inhalt (Access key c)Zur Hauptnavigation (Access key h)Zur Unternavigation (Access key u)
Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Datenschutzinformationen
Rathaus

Dungelbeck- Eine historische Betrachtung

Wappen DungelbeckDungelbeck, einst vor den Toren Peines gelegen, ist heute dort eingemeindet. Landwirtschaft, wie sie früher betrieben wurde, findet man kaum noch. Die meisten Dungelbecker sind „Neubürger“, Zugezogene. Bis zum zweiten Weltkrieg wohnten hier etwa 800 Menschen.
Als Dungelbeck noch eine selbständige Gemeinde war, flossen nicht zuletzt vom Peiner Walzwerk, das teilweise auf Dungelbecker Gebiet steht, reichlich Steuergelder in die Gemeindekasse. Man investierte klug und baute Schule und Kinderkarten, ein Klärwerk, ein Jugendfreizeitzentrum, eine Altenbegegnungsstätte.

Dungelbeck gehört zu den ältesten Siedlungen im Landkreis Peine. Im Jahre 1952 fand man bei Schachtarbeiten für den Straßenbau am Westrand des Dorfes Gefäßscherben, die bezeugen, daß eine Ansiedlung schon bestanden hat, als die Sachsen, Angeln und Jüten nach Süden vordrangen, also im 5. und 6. Jahrhundert. Die frühere Haufensiedlung Dungelbeck liegt südöstlich von Peine. Urkundlich lautete der Name des Ortes 1053 Dungerbichi, 1183 Dungerbike, später Dungerbeke und Dungelbeke.

Nach dem bei Lützel abgedruckten Patronatsverzeichnis hatte der Bischof von Hildesheim das Patronatsrecht. In der Mitte zwischen Dungelbeck und Schmedenstedt befand sich an der Stelle, wo im ersten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts eine Windmühle erbaut wurde, ehemals eine durch drei Linden bezeichnete Dingsstätte des Landgerichts der vereinigten Vogteien Dungelbeck und Bettmar.

Die evangelische Pfarrkirche ist ein neugotischer Backsteinbau von 1894 mit einem von dem älteren Bau übernommenen Westturm aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Mehrere Restaurierungen wurden durchgeführt, am Turm 1818, die Kirche selbst wurde 1979 bis 1982 statisch gesichert. Das Mauerwerk ist teilweise aus sehr kleinen Sandbruchsteinen, an den Kanten größere und regelmäßigere Steine. Der Turm ist heute mit Zementputz überzogen. Die ursprünglich zweifellos gleichartige Schallöffnung auf der Westseite ist wohl schon im 16. Jahrhundert erneuert worden. An der Nordwest- und Südwestseite befinden sich zementverputze Strebpfeiler, die man 1818 bei der großen Restaurierung einzog. An der Nordwestseite hatte man ein romanisches Typanon eingelassen, das von dem Portal der ursprünglichen Kirche stammt. Es scheint heute verschollen zu sein.

Dungelbeck, das seit dem 1. März 1974 ein Stadtteil von Peine ist, führt in seinem Ortswappen einen schwarzbewehrten Drachen. Er erinnert an die Drachendarstellung in dem erwähnten Typanon. Außerdem soll der Drachen auf den Ortsnamen verweisen, der als „Sumpfhügelbach“ zu verstehen ist. Nach der Vorstellung unserer Vorfahren hausten Drachen am liebsten in sumpfigen Gegenden.

Text von Jürgen Hodemacher aus dem Buch "Der Landkreis Peine seine Stadt und Dörfer" erschienen im Elm Verlag

© Peine Marketing GmbH