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Rathaus

Essinghausen- Eine historische Betrachtung

Wappen EssinghausenSüdlich von Essinghausen am Landgraben befinden sich noch Reste einer früheren „Burganlage“ . Eine Inventarisierung von 1880 gibt an: “Eine hohe Schanze von quadratischem Format mit Wall und Graben, am Wall 90 Schritte im Geviert und von der Grabensohle bis zur Wallkrone 3 m messend.“ Ein längeres Stück des Landgrabens ist ebenfalls noch erhalten. Teile davon bildeten einst die Grenze nach Preußen. Nördlich der tiefen Gräben war früher Sumpfgebiet.

Das alte Einwege- und Kapellendorf lag an der einstigen hannoverschen Grenze, unweit der Stadt Peine, zu der es heute eingemeindet ist. Das in der Stiftungsurkunde des Klosters St. Michaelis in Hildesheim von 1022 genannte Edinghusen wird für das heutige Essinghausen gehalten.

Die erste eindeutige Erwähnung des Ortes ist die Schreibweise in einer Urkunde von 1311. In jenem Jahr verkaufte das Blasiusstift in Braunschweig eine Hufe an die Familie von Rautenberg.

Der Ortsname ist auf eine Person mit dem Namen Asico oder Etsico zurückzuführen. Der Wohnsitz eines „Freien“ hieß von alters her hûs. Viele der Rittersitze in unserem Land enden auf- husen. Von 1311 bis 1458 hieß das Dorf Esekohusen sowie Esekhusen, und 1542 schrieb man Eseckhusen.

Der Galgenberg, nordöstlich des Dorfes, war die Richtstätte des früheren von Obergschen Gerichts. Bei Erdarbeiten um 1800 hat man Reste des früheren Schandpfahles ausgegraben. Südwestlich des Ortes befinden sich alte Schanzen, die den Bewohnern in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges als Zufluchtsort gedient haben sollen.

Nach einer Flurkarte von 1776 hatte Essinghausen zehn Halbspännerhöfe und neun Kothöfe. Nach dem Rezeß über die Ablösung der Hand- und Spanndienste vom Jahre 1838 waren sie Eigentümer ihrer Höfe.

Aus dem Jahre 1777 gibt es eine handschriftliche Dorfbeschreibung von Essinghausen. Noch in der Mitte des 18. Jahrhunderts waren die Abgaben und Dienstleistungen für die Bauern sehr bedrückend. Dabei war die Form der Dienstleistungen so, daß der Bauer nicht zur Ruhe kommen konnte und stets zuletzt an sich, zunächst aber an die Herrschaft denken mußte. Der Dorfbeschreibung können wir entnehmen, daß der Halbspänner Hermann Langeheine im Hof Nr. 14, der ein schornsteinloses, strohgedecktes Haus besaß, 52 Morgen Meierland und 3 Morgen Wiesen bestellte. Er besaß vier Pferde, vier Kühe, ein Rind und zwei Schweine. Er hatte folgende Dienste zu leisten: Zwei Tage wöchentlich mußte er mit dem Gespann dem adligen Hof in Duttenstedt zu Diensten sein. Jährlich zwei mal fuhr er mit dem Gespann den Flachs des adligen Hofes aus den Rotten ein. Er mußte unter anderem Schafe scheren, einen Tag Rüben roden, Hopfen pflücken, Leseholz sammeln und vieles mehr.

Text von Jürgen Hodemacher aus dem Buch "Der Landkreis Peine seine Stadt und Dörfer" erschienen im Elm Verlag

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