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Rathaus

Röhrse- Eine historische Betrachtung

Wappen RöhrseDie kleine Gemeinde Röhrse ist seit dem 1. März 1974 ein Stadtteil von Peine. Ältere Belege führen sehr leicht zu Verwechslungen mit Röhrsen im Landkreis Ülzen. In einer Urkunde aus dem Jahre 1331 wird der Ort zum ersten Mal genannt. Man schrieb den Ortsnamen Rothersen. Die späteren Schreibweisen wechselten dann von Rodersem (1382) über Roderssen (1406), Roderße (1458), Rödersen (1458), Rortze (1534) bis Roerße (1561) und Roerssen (1582). Aber auch die Schreibweise Roersse. Roerse, Röerße und andere tauchen in den Urkunden auf.
Der Ort lag früher im Spannungsfeld des Fürstbistums Hildesheim und des Herzogtums Braunschweig- Lüneburg. Die Einwohner waren Untertanen der Welfenherzöge, aber auch dem Bischof abgabepflichtig. Daran erinnern im Ortswappen vor allem die hildesheimischen Farben Rot/Gold und der lüneburgische Löwe in einem „Wolkenbord“.

Das ist eine stilisierte Wolke, deren Fläche 16 Ausbuchtungen besitzt. Diese sollen an die ehemals 16 Reihenstellenbesitzer erinnern, die sich aus der Grenzlage des alten Dorfes ergaben. In dieser Wolkenfläche steht mitten im Wappen der Welfenlöwe. Der Ortsrat beschloß am 21. Februar des Jahres 1967 dieses Wappen, die Genehmigung des lüneburgischen Regierungspräsidenten erfolgte am 9. Mai 1967.

Die kleine Kapelle in Röhrse wurde im Jahre 1839 erbaut. Sie präsentiert sich heute als hübscher Fachwerkbau in der Dorfmitte. Die Gefache sind mit Ziegeln ausgemauert, in der Mitte ziert ein viereckiger Dachreiter mit einer Glocke das Gotteshaus. Eine Kapelle hat in Röhrse schon in den vorigen Jahrhunderten bestanden. Man nimmt an, daß sie aus dem Jahre 1534 stammte. Früher gehörte das Dorf zum Kirchspiel Sievershausen. Im Rahmen der Gebietsreform kam der selbständige Ort am 1. März 1974 zur Stadt Peine. Kirchlich wurde die Kapellengemeinde Röhrse mit der Kirchengemeinde Vöhrum verbunden.

Die Innenausstattung der kleinen Kapelle ist schlicht in Weiß und Gold gehalten. Der Wandteppich über dem Altar ist neueren Datums. Über viele Jahre haben die Röhrser ihre Kollekten dafür zusammengetragen. Der Bildteppich wurde von dem hannoverschen Maler und Bildhauer Helge Michael Breig geschaffen und im Jahre 1991 der Gemeinde übergeben. Er ist im sogenannten „Klosterstich“ ausgeführt, einer Technik, in der aufgelegte Fäden vernäht werden. Dieses herrliche Schmuckstück stellt auf 160 x 120 cm Szenen aus der Apostelgeschichte Kap. 2 dar: „Sie blieben aber beständig in der Apostel Lehre, im Brotbrechen und im Gebet.“

In der schmucken Anlage vor der Kapelle steht inmitten von bunten Blumen ein Kriegerdenkmal, das an die Gefallenen der beiden Weltkriege erinnern soll.

Text von Jürgen Hodemacher aus dem Buch "Der Landkreis Peine seine Stadt und Dörfer" erschienen im Elm Verlag

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