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Rathaus

Schmedenstedt- Eine historische Betrachtung

Wappen SchmedenstedtEichenbaum und Schmiedeamboß führt Schmedenstedt in seinen Wappen. Im Schmedenstedter Holz arbeitete ein Schmied, um dessen Gehöft und im Schutze des Waldes entstand eine Siedlung. In einer frühen Urkunde heißt Schmedenstedt = Schmiedestätte. Der Ort war Mittelpunkt eines Hildesheimer Gerichtsbannes, der zwar erst im letzen Viertel des 14. Jahrhunderts unbedingt gesichert, aber wahrscheinlich bedeutend älter ist. Eine Urkunde von 1189, in der ein Archidiakonat Jocelinus und zwei weitere Urkunden von 1310, in denen zwei Archidiskone ohne Namen erwähnt werden, beziehen sich mit großer Wahrscheinlichkeit auf Schmedenstedt.

Ein bischöflicher Hof wird schon 1166 genannt. Die Kirche ist wahrscheinlich eine frühe bischöfliche Gründung. Sie lag im Dorf Klein Schmedenstedt, das heute wüst ist. 1301 tritt in einer Urkunde der Priester Stacius von Schmedenstedt auf. Das Dorf Groß Schmedenstedt wird im gleichen Jahr zum ersten mal in einer Urkunde erwähnt.

Die einschiffige Fachwerkkirche mit Turm im Westen ist schon sehr alt. Einen Anhaltspunkt für die Datierung bietet ein auf der Wand der Kanzel befindlicher Inschriftrest: „Anno 1612 ist diese Kirche renoviert“. Die Renovierung hat sich aber keineswegs auf die Ausmalung des Innern beschränkt. In etwa die gleiche Zeit gehören vielmehr auch die Empore, der Kanzeldeckel sowie der Taufdeckel. Außerdem ist der gotische Flügelaltar von 1472 , aus der alten Totenkirche des ehemaligen Ortes Klein Schmedenstedt stammend, 1613 hier aufgestellt worden. 1703 hat der Kirchturm den heutigen Turmhelm erhalten. Das gesamte Gotteshaus wurde 1962/63 restauriert und renoviert. Die Kirche ist eines der hervorragendsten Kunstdenkmale des Peiner Landes.

Der Turm des alten Gotteshauses, das aufgrund der Stileinschätzung aufgefundener Kapitäle um 1230 entstanden sein mag, steht noch heute auf dem südlich des Dorfes gelegenen Friedhof. Der Turm ist auf breiteckigem Grundriß in unregelmäßigem Bruchsteinmauerwerk aufgeführt. Das Kirchenschiff wurde zwischen 1860 und 1870 abgebrochen, nachdem es schon seit 1830 vollkommen verfallen war und nicht mehr benutzt werden konnte. Es hatte Bruchsteinmauern, schmale Spitzbogenfenster und zwei kleine Türen an der Nord- und Südwand.

Schmedenstedt wurde am 1. März 1974 in die Stadt Peine eingemeindet. Das Dorf hat nahezu ein Jahrtausend als eigenständiges Dorf existiert. Das Wappen zeigt in Gold auf schwarzem Boden eine rote Eiche, die nur einen großen Zweig mit Eicheln über einen roten Amboß hält. Das Wappen gibt den Ortsnamen „Schmiedestätte“ redend wieder. Die Wappen–Eiche hat die urtümliche , unter Naturschutz stehende „Muttereiche“ mit einem Stammumfang von fünfeinhalb Metern im Schmedenstedter Holz zum Vorbild.

Text von Jürgen Hodemacher aus dem Buch "Der Landkreis Peine - seine Stadt und Dörfer", erschienen im Elm-Verlag

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