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Blick über die Dächer von Peine

Vöhrum- Eine historische Betrachtung

Wappen VöhrumDer Ort Vöhrum entstand dort, wo sich die Straße von Peine nach Celle und Burgdorf gabelt. Die älteste Namensform ist von 1013 und 1022: Vorden. Diese Schreibweise bleibt das ganze Mittelalter hindurch in Gebrauch. Daneben kommt die Schreibart Vorem vor. Im 14. Jahrhundert gibt es folgende Unterscheidungen: 1333 to groten Vordem, 1370 lutteken Vordem, 1380 und 1386 Kerchvorden. Es gab also zwei Dörfer, Groß und Klein Vöhrum, die eine Kirche gemeinsam nutzten.

Ob der in den Jahren 1223 und 1257 bis 1260 im Kloster Marienrode bei Hildesheim urkundlich erwähnte Klosterbruder Hermann in Vöhrum Priester gewesen ist oder ob er sich nur nach dem Dorf nannte, ist nicht überliefert. Man kann deshalb nicht auf ein Gotteshaus schließen. In einer Urkunde von 1370 wird erstmals von einer Kirche in Vöhrum berichtet:

Die Adlige Gertrud von Werthe und ihr Sohn Rabodo veräußerten das von den Kindern Heinrich von Schwicheldt gekaufte Dorf mitsamt einem Kirchendarlehen an Bischof Gerhard und das Domstift zu Hildesheim. Der Bischof war auch später noch Patron der Kirche.

Das heutige evangelische Gotteshaus ist ein Fachwerkbau aus der Zeit um 1700, in das Teile einer kleinen massiven Kirche aus dem letzen Viertel des 16. Jahrhunderts einbezogen sind. Die einschiffige, rechteckige Kirche mit dem unsymmetrisch über der Westfront aufsitzenden Turm liegt ein wenig erhöht auf dem eingeebneten Friedhof im mittlerem Teil des Dorfes. Die älteren und jüngeren Bauteile bilden in der Außenansicht ein einheitliches Ganzes. Bemerkenswert ist der Flügelaltar mit herrlich geschnitzten Figuren.

Die sind in einem Geschoß über einer durchlaufenden Sockelzone angeordnet: Im Schrein in der Mitte der Gekreuzigte, links davon Maria und ein heiliger Bischof, rechts Johannes und die hl. Katharina; auf dem linken Flügel ein bärtiger Heiliger, anscheinend ein Apostel trotz des Palmenwedels in seiner Hand, und der Apostel Thomas. Auf dem rechten Flügel befinden sich der hl. Petrus sowie die hl. Anna. Die Figuren sind vermutlich um 1480 entstanden. Durch die Erneuerung des Innenraumes 1958 ist der Altar wieder Mittelpunkt geworden. Seit 1960 hat auch die katholische Kirchengemeinde ein Gotteshaus in Vöhrum. Die St.-Josefs-Kirche gehört zu den markanten Bauwerken sakraler Architektur im Peiner Land.

In dem Wappen von Vöhrum, das seit dem 1. März 1974 ein Stadtteil von Peine ist, zieht sich in Rot ein goldener Brückenbogen über einen silbernen Wellenbalken. Er erinnert an die Ableitung des früheren Ortsnamens „Vorden“, der Furtheim bedeutet. Eine Fuhrt führte durch die Fuhse. Später wurde sie durch eine Brücke ersetzt.

Der von den ehemaligen Reichswerken Salzgitter betriebene Bergbau brachte auch Vöhrum eine enorme Erweiterung des Ortes.

Text von Jürgen Hodemacher aus dem Buch "Der Landkreis Peine seine Stadt und Dörfer" erschienen im Elm Verlag

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