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Rathaus

Wendesse- Eine historische Betrachtung

Wappen WendesseIn Wendesse erzählt man die Sage von einem großen Brand, bei dem mehr als dreiviertel des Dorfes zerstört worden sein soll. Als das Dorf in Flammen stand, umritt der Patronatsherr Graf von Oberg den großen Brandherd. Der Feuersturm legte sich, und die wenigen noch von den Flammen verschonten Bauernhäuser waren gerettet.
Blickt man in die Ortschronik, findet man nur eine Erwähnung in einem Lehnsbrief von 1529, nach der das Dorf „wüst“ sei.

Weder über die Größe des ursprünglichen Ortes noch über den Zeitpunkt des Wüstwerdens ist etwas bekannt. Es können Seuchen gewesen sein, die im 14./15. Jahrhundert das Veröden des Dorfes bewirkt haben; oder aber ein Großbrand, der zwar nicht belegt ist, aber in dem die Sage ihren Ursprung hat. In Urkunden taucht Wendesse zum ersten Mal 1390 auf.

In einem Vermächtnis des Erbmarschalls Dinklar wird das Dorf erwähnt. Doch läßt der Ortsname die Vermutung zu, daß das ursprüngliche Dorf dieses Namens schon 500 nach Christi gegründet worden ist und demnach schon früher bestanden hat als das benachbarte Stederdorf.
Nach der 1529 bezeugten Periode des Wüstliegens wurde spätestens im 17. Jahrhundert ein neuer Anfang gemacht. Damals gab es in Wendesse sechs Höfe, die entweder vom Grundherrn, dem Edlen von Oberg selbst, oder mit dessen Erlaubnis von Bauern erbaut worden waren. Jedenfalls sind alle Wendesser Bauern allein dem Herrn von Oberg dienstverpflichtet gewesen. In der Aufstellung der Höfe des Amtes während der ersten Jahrzehnte nach 1600 heißt es von ihnen: „Empfangen ihre Hofe inder wen der Hauswirth stirbt von seinem Junkern“.

Die Beziehungen Wendesses zum adligen Gut kommen in seiner Zugehörigkeit zum adligen Geschlecht zum Ausdruck. Da der Gutsherr zugleich Kirchenpatron war, ist es nicht weiter verwunderlich, daß Wendesse auch zum Kirchspiel Stederdorf gehörte.

Der Rat der Gemeinde faßte 1964 den Enschluß, sich mit der Nachbargemeinde Stederdorf nach der Niedersächsischen Gemeindeverordnung zu einer Samtgemeinde zusammenzuschließen. Zehn Jahre später, am 1. März 1974, wurde man nach Peine eingemeindet.

Das Wappen von Wendesse in seiner heutigen Form stammt aus dem Jahre 1961. Es zeigt im gespaltenen Schild in Gold den rot bewehrten, blauen lüneburgischen Löwen, da Wendesse jahrhundertelang zu den welfischen Landen gehörte. Im daneben befindlichen blauen Feld schweben drei aufrechte goldene Tannenzapfen über einem silbernen Doppelhaken. Sie stammen aus dem Wappen eines hier früher einflußreichen welfischen Beamten, des Kammerrats Schenk von Winnigstedt.

Text von Jürgen Hodemacher aus dem Buch "Der Landkreis Peine seine Stadt und Dörfer" erschienen im Elm Verlag

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