Der Werderpark ist
zentral in der Peiner Innenstadt gelegen in direkter Nähe zu Fußgängerzone und
Rathaus.
Mit Hilfe von
Geldern aus der Geschwister-Vollrath-Stiftung konnte er in den Jahren 2017/18 saniert
und neu gestaltet werden. Insgesamt standen rd. 160.000 € für die Realisierung
zur Verfügung.
Folgende
Planungsgrundsätze wurden bei der Neugestaltung umgesetzt:
Barrierefreie Wegeführung:
Die querenden Wegeachsen wurden barrierefrei gestaltet. Vorhandene Treppen und
Borde sind entfallen, die Anbindung an die den Park umschließenden befestigten
Flächen erfolgt höhengleich. Die Hauptwege haben eine attraktive Pflasterung erhalten,
die eine ganzjährige uneingeschränkte Begehbarkeit ermöglicht.
Akzentuierung der Parkeingänge und Lenkung der
Besucher:
Vor der Umgestaltung hatte der Park vor allem eine Durchgangsfunktion in der
Verbindung zwischen Rathaus und Innenstadt. Zudem zeigten die zahlreichen
vorhandenen Trampelpfade, dass keine Besucherlenkung erfolgte. Daher wurde der
Zugang aus Richtung Werderstraße durch 60 cm hohe Rechteckpalisaden in
Verbindung mit einer attraktiven Bepflanzung aus rotlaubigen Gräsern und
pflegeextensiven Wildstauden betont.
Eine Akzentuierung durch Bepflanzung
erfolgt auch am Zugang ‚Am Werderpark‘. Zudem werden die neu angelegten Beete durch
eine 10 cm erhöhte Beetkante vor Überlaufen geschützt. Eine klare, einfache
Wegeführung erlaubt eine schnelle Orientierung innerhalb des Parks und die zügige
Durchquerung in jede Bewegungsrichtung. Die Wegebreite bietet mit 3 m
ausreichend Raum für Begegnung.
Verweilen und Schauen:
Verschiedene Stellen im Park laden zum Verweilen ein. Die Plätze passen sich
dabei untergeordnet der Gesamtgestaltung an. Das Kiesbeet mit den integrierten
Sitzsteinen in Verbindung mit einer Bepflanzung aus Solitärgräsern dient u.a.
auch dem Schutz und langfristigem Erhalt der Baumstandorte. Der frühere Sitzplatz
am Rathaus wurde mit Erde angefüllt und durch eine Cortenstahleinfassung
begrenzt. Die Einfassung wurde in Sitzhöhe ausgeführt und erhielt an
verschiedenen Stellen eine Holzauflage, die zum Sitzen einlädt. Weitere klassische
Bänke wurden nicht in den Park integriert.
Auslichtung und Bepflanzung:
Vor der Neugestaltung wurde der Park dominiert von altem Baum- und
Strauchbestand. Einerseits erzeugte dies den Effekt einer grünen Oase,
andererseits waren vor allem die Strauchbestände überaltert und unansehnlich
und dunkle, schwer einsehbare Winkel entstanden. Daher wurden die
Gehölzbestände zunächst stark ausgelichtet.
Nach Abschluss der Wegebaumaßnahmen erfolgte die Neubepflanzung mit
pflegeextensiven niedrigen Wildstauden, Gräsern und einzelnen Sträuchern.
Lücken in der Bepflanzung zum Spielplatz und im Bereich des ehemaligen
Sitzplatzes am Rathaus wurden mit Decksträuchern und blühenden Bodendeckern in
Verbindung mit Findlingen gestaltet. Der gesamte Park ist nach Abschluss der
Umgestaltung stärker lichtdurchflutet und besser einsehbar.
Bodenmodellierung
und Rasengestaltung:
Die zentrale Rasenfläche wurde großflächig unter und zwischen den Bäumen mit
verwildernden Blumenzwiebeln bestückt. Dadurch ergeben sich im Jahresverlauf
wechselnde Farbimpressionen. Um das Querlaufen über die Rasenfläche einzuschränken,
wurde die Rasenfläche zum Weg hin anmodelliert. Hier ergibt sich ein Höhenversatz
von rd. 30 cm, der durch eine Cortenstahleinfassung abgefangen wird.
Künstlerische Details:
Nach Rodung der
deckenden Gehölze trat der unansehnliche Verteilerschrank in Angrenzung zum
Kinderspielplatz visuell stark in den Vordergrund. Durch einen beauftragten
Graffittikünstler konnte dieser jetzt in einen attraktiven Blickfang umgestaltet
werden.
An der Süd-Ost-Ecke des Parks verwandelte ein
Kettensägenkünstler den verbliebenen Stamm einer fäulnisbedingt gefällten alten
Buche in eine Eule, dem Wahrzeichen der Stadt Peine.
Fotos: Stadt Peine